Im Landkreis Günzburg hat sich der Weißstorch in den vergangenen Jahren wieder zu einem festen Bestandteil der Natur entwickelt. Besonders das Jahr 2024 zeigt, wie wohl sich die eleganten Vögel in der Region Günzburg fühlen: 66 Brutpaare wurden gezählt – eine erfreuliche Bilanz für den Artenschutz.
Brutkolonie in Leipheim – ein Hotspot für Störche
Ein besonderer Schwerpunkt der Storchenpopulation im Landkreis Günzburg liegt in Leipheim. Hier hat sich in den letzten Jahren eine stabile Brutkolonie gebildet. Die Nähe zu Feuchtwiesen und Gewässern bietet ideale Bedingungen zur Nahrungssuche – ein entscheidender Faktor für den Storchenbestand.
Nester auf Dächern, Kaminen und Türmen
Störche bevorzugen beim Nestbau hohe Gebäude: Dächer von Kirchen, Rathäusern oder Bauernhöfen gehören zu den beliebtesten Standorten. Besonders auffällig ist ein immer wiederkehrendes Problem: aktive Kamine werden von Störchen gerne überbaut. Dies sorgt regelmäßig für Konflikte zwischen Tier- und Brandschutz.
Der Weißstorch: Eine streng geschützte Art
Als streng geschützte Art unterliegt der Weißstorch in Deutschland besonderen gesetzlichen Vorgaben. Das bedeutet: Ein Storchenhorst darf nicht einfach entfernt werden – auch nicht in den Wintermonaten, wenn die Tiere im Süden sind. Selbst ungenutzte Nester bleiben gesetzlich geschützt, da sie zur Fortpflanzung und Ruhestätte dienen.
Zusammenleben von Mensch und Storch
Der zunehmende Bestand der Störche im Landkreis Günzburg zeigt, dass die Region den Tieren gute Lebensbedingungen bietet. Gleichzeitig ist ein achtsamer Umgang mit den imposanten Nestern gefragt. Maßnahmen wie das Anbringen von künstlichen Nistplattformen können helfen, Konflikte – etwa mit genutzten Kaminen – frühzeitig zu vermeiden.
Fazit:
Der Weißstorch, jahrhundertelang Symbol für Glück und Fruchtbarkeit, hat sich seinen Platz im Landkreis Günzburg zurückerobert. Mit einer klugen Mischung aus Artenschutz, Aufklärung und praktischen Lösungen lässt sich das Zusammenleben von Mensch und Storch nachhaltig gestalten.